Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA)
Bei Fragen der Gleichstellung von SGB II leistungsberechtigten Frauen und Männern, der Frauenförderung sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden Geschlechtern, engagiert sich seit 2012 eine Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) im Jobcenter Ingolstadt.
Gemäß (§1 Abs. 1 Satz 3 SGB III) ist es die Aufgabe der BCA „die Gleichstellung von Frauen und Männern als durchgängiges Prinzip zu verfolgen“. Ihre Ansprechpartnerin im Jobcenter Ingolstadt ist Frau Wanda Kertész.
Sie informiert und unterstützt
- Leistungsempfänger/innen aus dem SGB II bei der Eingliederung in Arbeit und Ausbildung unter Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Arbeitgeber/-innen z. B. im Hinblick auf flexible Arbeitszeiten
- Institutionen sowie Netzwerke
Sie setzt sich ein für
- Chancengleichheit und Gleichbehandlung beider Geschlechter
- Gleiche Entlohnung
- Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Sie fördert bei
- der Anerkennung von Bildungsabschlüssen aus dem Ausland
- Fragen zur Weiterbildung und Qualifizierung
- der Rückkehr / dem Wiedereinstieg ins Berufs- und Arbeitsleben bei Erziehenden
Sie berät individuell bei
- Stellensuche und Bewerbungen
- Bedarf in Einzelgesprächen (Profiling)
Dazu ist sie aktiv an örtlichen und überörtlichen Netzwerken beteiligt, die sich um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Arbeitssuchende mit familiären Verpflichtungen und für Belange rund um das Thema „Frau und Beruf“ einsetzen.
Ebenso beteiligt sich die BCA des Jobcenters aktiv an gemeinsamen Projekten mit ihren Netzwerkpartnern mit verschiedenen Themen aus den Bereichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichstellung von Frauen und Männern sowie der Frauenförderung.
Im Rahmen von Veranstaltungen informiert die sie im regelmäßigen Turnus Frauen und Männer zu verschiedenen Themenbereichen, wie beruflicher Wiedereinstieg, Frauen in Teilzeitbeschäftigung oder flexible Arbeitszeitmodelle.
Projekt FeminIN
Seit dem Jahr 2018 plant, organisiert und führt die BCA das Pilotprojekt „FeminIN“ durch. Im Rahmen dieses Projektes werden Frauen mit geringem Leistungsbezug im SGB II ganzheitlich betreut und unterstützt. Ziel der Arbeitsgruppe „FeminIN“ ist es, die Arbeitsmarktchancen der Leistungsberechtigten zu verbessern, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erhöhen und dadurch die Hilfebedürftigkeit langfristig zu beenden.
Auf Grund der großen Erfolge wurde das ursprünglich befristete Projekt verstetigt und ausgebaut. Damit können jetzt noch mehr Frauen von dieser Unterstützung profitieren.
Veranstaltungen 2023
Kooperationsveranstaltungen
- Equal Pay Day (07. März 2023) - Die Kunst der gleichen Bezahlung
Der Equal Pay Day markiert symbolisch die statistische Lohnlücke in Höhe von 18 Prozent. Dieser Tag ist der Tag, bis zu welchem Frauen im Durchschnitt umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. In diesem Jahr soll die Equal Pay Day - Kampagne unter dem Motto "Die Kunst der gleichen Bezahlung" Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind, aufzeigen. - Fachtag Frauen und Beruf (10. Mai 2023)
Informationsveranstaltung für Frauen, die beruflich (wieder) durchstarten möchten. Begleitend zum bunten Vortragsprogramm zu beruflichen Themen (Berufswegplanung, Bewerbungsgespräch, Rente und Gesundheit) findet eine Messe statt. Teilnehmende Institutionen stellen Informationen zu ihren Hilfsangeboten und Leistungen, aber auch Material rund um die Themen Beruf, Bildung und Wiedereinstieg zur Verfügung. Darüber hinaus kann man die Wanderausstellung "Minijobs" der Agentur für Arbeit besichtigen. - Thementag Startklar (10. Juli 2023)
Ein Kooperationsprojekt der Stadt Ingolstadt: Jobcenter, Gleichstellungsstelle, Integrations- und Inklusionsbeauftragte haben ein Angebot für Jugendliche an Schulen erarbeitet. Der Projekttag/Thementag wird in diesem Jahr an der Gotthold-Ephriam-Lessing Mittelschule für Schülerinnen und Schüler der 8. Klasen durchgeführt.
Mit dem Projekttag sollen Schülerinnen und Schüler in der Übergangsphase von der Schule ins Berufsleben mit verschiedenen Workshops (u.a. "Präsentiere dich selbst", Inklusionskompetenz oder "Selbstbehauptung und Grenzen setzen im Berufsleben") sensibilisiert, moriviert und informiert werden.
Themenschwerpunkte sind: Wertschätzender, bewusster und respektvoller Umgang mit Verschiedenheit und Individualität, Vielfalt als Chance und Wahrnehmnung bzw. Förderung des Potentials, Stärkung des Selbstbewusstseins - Resilienz - Widerstandsfähigkeit
Informationsveranstaltungen Inhouse
- Kinderbetreuungsmöglichkeiten / Beratung von Frauen in der Erziehungszeit
- Weiterbildung / Qualifizierung / Teilzeitausbildung
- Renteninformation
- Mindestlohn
- Ergänzende Leistungen: Wohngeld / Kinderzuschlag
Veranstaltung des Jobcenters Ingolstadt
"Deine Chance 23 - eine Messe für Bildung/Ausbildung/Arbeit" (22. Juni 2023)
Die Veranstaltung richtet sich an interessierte Personen, die Bürgergeld beziehen und eine Beschäftigung oder eine Ausbildung suchen, sowie an Arbeitgeber der Region 10, die auf der Suche nach motivierten Arbeitskräften sind. Neben der Kontaktaufnahme zu Arbeitgebern aus der Region sollen die Arbeitsuchenden auch die Möglichkeit erhalten sich ausführlich über Aus- und Weiterbildung sowie über Qualifizierungen bei den regionalen Bildungsträgern zu informieren. Mit einem Bewerungsgespräch im Speed-Dating-Format sollen ca. 8 Arbeitgeber aus den unterschiedlichsten Bereichen, ca. 6-8 regoinale Bildungsträger und bis zu 100 Arbeit- und Ausbildungssuchende die Gelegenheit bekommen erste Kontakte zu knüpfen und in einen konstruktiven Austausch zu kommenArbeitsmarktpolitische Maßnahme
Maßnahme " Horizonte 23 " für Frauen des Jobcenters Ingolstadt in Teilzeit
Inhalte:
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Kommunikation
- Typberatung
- Körpersprache
- Gesundheitsorientierung
- Haushaltsführung
- Ausbau von Netzwerken
- Bewerbungscoaching für Frauen
Ziel der Maßnahme sind die Entwicklung konkreter Zukunftsvorstellungen und Möglichkeiten um auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen können.
Fort- und Weiterbildungsmaßnahme "Staatlich geprüfte Kinderpflegerin - Vorbereitungslehrgang auf die Externenprüfung" in Teilzeit
Dieser Qualifizierungslehrgang bereitet arbeitsuchende (vor ellem erziehende) Frauen auf die externe Prüfung an der Berufsfachschule für Kinderpflege vor. Der staatlich anerkannte Abschluss eröffnet Frauen interessante und chancenreiche berufliche Perspektiven im sozialpädagogischen Bereich
Fort- und Weiterbildungsmaßnahme "Qualifizierung zum/zur Integrationsbegleiter/in inklusive Kinderbertreuungskraft" in Teilzeit
Integrationsbegleiter/innen unterstützen Kinder und Jugendliche, die aufgrund einer möglichen drohenden Störung oder einem Grad der Behinderung beim Besuch eines Kindergartens oder der Schule langfristig und individuell Hilfestellung benötigen. Die Zahl der Integrationsbegleitungen nach § 112 SGB IX bzw. § 35a SGB VIII steigt kontinuierlich - dem Arbeitsmarkt fehlt es jedoch zunehmend an geigneten Fachkräften.
Arbeitsuchende und gering Qualifizierte mit guten Deutschkenntnissen, die Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben, insbesondere Migrantinnenund Migranten und Personen mit Fluchthintergrund ohne Berufsabschluss (ab Sprachniveau B1) sollen sich in diesem Bereich weiterbilden können.
Berufliches Qualifizierungszentrum BQZ Plus "Fachkraft für Büromanagement" in Teilzeit
Arbeitsuchende Frauen mit Interesse und/oder Vorerfahrung im Bürobereich sollen im Rahmen dieser Weiterbildung ihre Kenntnisse auffrischen oder neu erwerben und so ihre Chancen auf einen (wieder-) Einstieg im Bürobereich verbessern. Das Qualifizierungsangebot richtet sich im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besondersan (allein-) erziehende Frauen.
Fort- und Weiterbildungsmaßnahme im Bereich Hotellerie und Gastronomie
Schon vor der Pandemie hatten Gastronomie und Hotellerie Probleme Mitarbeiter zu finden. Laut einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) suchen mehr als 60 Prozent der gastgewerblichen Betriebe Fach- und Hilfskräfte.
Um diesem Mangel entgegen zu wirken und Menschen ohne Arbeit eine Perspektive zu geben, setzt sich die BCA in diesem Jahr für die Umsetzung einer Qualifizierungsmaßnahme in diesem Bereich ein. Hierbei sollen arbeitsuchende Frauen und Männer mit und ohne Migrationshintergrund Basiskompetenzen wie z.B. Basiswissen im Umgang mit Lebensmitteln, Hygiene- und Unfallvorschriften, Kommunikation mit Kunden oder Servieren erwerben und diese Kenntnisse in Praktika ausprobieren. Im Idealfall können die Arbeitsuchenden im Anschluss an die Qualifizierung eine Beschäftigung im Bereich Hotel/Gastronomie aufnehmen.
Aktivierungsmaßnahme "Neuland" für junge Menschen
Corona hat in der schulischen und beruflichen Bildung vieles verändert. Die Möglichkeiten zur Berufsinformation wurden stark eingeschränkt, so dass unter anderem die betrieblichen Ausbildungsphasen nicht wie üblich stattfinden konnten. Die Berufsschulen mussten ihr Angebot teilweise digitalisieren und Praktikumsplätze waren schwer zu bekommen. Die Erreichbarkeit von Jugendlichen hat sich verändert und in krisengeschüttelten Branchen ist das Ausbildungsangebot stark rückläufig. Einer großen Zahl von unversorgten Bewerbern steht eine stetig wachsende Zahl von unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber - ein Phänomen, das schon vor Corona zu einer zentralen Herausforderung heranwuchs.
Aus diesen Gründen unterstützt und betreut die BCA in diesem Jahr erstmals eine Maßnahme speziell für jüngere Leistungsbezieher/innen, die eine Ausbildung oder eine Beschäftigung suchen.
Durch die innovative Maßnahme "Neuland" sollen Jugendliche und junge Erwachsene, die aus verschiedenen Gründen ihre beruflichen Ziele noch nicht verwirklichen konnten so motiviert, aktiviert und begleitet werden, dass sie ihrem Berufswunsch näher kommen. Damit soll die Grundlage für eine nachhaltige berufliche Integration geschaffen werden.
Die jungen Menschen sollen dabei unterstützt werden ihre Wünsche, Stärken und Fähigkeiten kennenzulernen, sich über ihre beruflichen Möglichkeiten zu informieren, die Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes realistisch einschätzen zu können, ihre persönlichen und beruflichen Ressourcen erproben zu können und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken.